Einen anderen Grund kann niemand legen ausser dem,
der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. 1. Korinther 3,11
Mutig ist so eine Aussage. Gerade in Zeiten, in denen zunehmend
Menschen die Institution, die diesen Grund vertritt,
verlassen. Mutig in Zeiten, in denen Begründungen gemeinschaftlichen
Seins zunehmend in unterschiedlichsten Wertesystemen
gesucht werden. Mutig ist es also, wenn man sich
hinstellt und sagt: Genau so ist es! Genau so, wie wir glauben,
dass durch die Inkarnation der göttlichen Menschenliebe in
Jesus Christus unser Umgang miteinander zu gestalten ist.
Der Grund, der gelegt ist, bedeutet nach meinem Verständnis,
dass wir alle Menschen, welch kultureller oder religiöser
Prägung auch immer, als vor Gott gleich behandeln. Gottes
Liebe, der wir uns verschrieben haben, ist somit der Grund
für unseren mitmenschlichen Umgang, einen Umgang, der
keine Barrieren nach Geschlecht, Religion, Kultur oder Ethnie
kennt. Wir alle sind in Gott gleich begründet, gleichwertig.
Die Narrative des Neuen Testaments verweisen uns, ebenso
wie hier Paulus, immer neu auf diese Tatsache. Jesu heilende
Zuwendung zu den Gebrochenen und Verstossenen ist Vorbild
christlicher Gemeinschaft, der Grund, warum diese diakonische
Gemeinschaft schon früh faszinierte. Gerade heute,
wo unsere Gesellschaft eher das Ellenbogenmodell lebt, ist
es zentral, diesen jesuanischen Grund unseres Handelns stets
neu zu entdecken und zu verwirklichen suchen.
Von: Gert Rüppell
