Dem Gerechten muss das Licht immer wieder aufgehen und Freude den aufrichtigen Herzen. Psalm 97,11

Das kennt man doch: Jetzt geht mir ein Licht auf! Das heisst, ich habe etwas für mich erkannt! Ist das «Lichtaufgehen» auch im heutigen Losungswort gemeint? In gewissem Sinne schon! Der 97. Psalm preist Gott als höchsten König, als mächtigen Herrn über die ganze Welt. Wer mit ihm im Einklang lebt, der lebt auch mit der ganzen Schöpfung in Harmonie. Also, wer nach dem Willen Gottes, dem Schöpfungsrecht lebt, der ist mit jenen Gerechten und Frommen gemeint, denen ein Licht und Freude im Herzen aufgehen. Im Text steht aber: «immer wieder!». Also geht es doch nicht um einen plötzlichen Geistesblitz! Denn nur wenn ich mich immer wieder der Erkenntnis stelle, was die Gerechtigkeit Gottes von mir erwartet, kann mir jenes erwähnte Licht aufgehen. Es beleuchtet den Raum, in dem die Gerechten wandeln, sagt der Psalm. Es erhellt ein an Gott ausgerichtetes Leben, wie die Thora und dann die Evangelien es uns mit auf den Weg gegeben haben. Faktisch ist es uns Beleuchtung, um der Gerechtigkeit Gottes zu dienen. Die Adventszeit hat viel mit Licht zu tun. Viel davon verweist auf «Gemütlichkeit». Aber es lohnt sich, im Zugehen auf den Heiligen Abend, an das Licht der Gerechtigkeit und die Freude des frommen Herzens zu denken. Ein Licht, das jene spüren mögen, die sich dem Licht und Anspruch von Gottes Gerechtigkeit immer neu zu stellen wagen. Wagen auch wir es!

von: Gert Rüppell