Der HERR sprach: Fürchte dich nicht, Abram!
Ich bin dein Schild und dein sehr grosser Lohn. Mose 15,1
«Fürchte dich nicht!» Abram ist der Erste, dem mit diesem
Wort Mut zugesprochen wird. Es zieht sich durch die ganze
Bibel bis Offenbarung 2,10: «Fürchte dich nicht vor dem, was
dir an Leiden bevorsteht!» 365-mal stehe der kleine Satz in
der Bibel, liest man da und dort. Die Behauptung hält der
Überprüfung mithilfe einer Konkordanz nicht stand. Was
nicht heisst, dass ich diesen tröstlichen Zuspruch nicht an
jedem Tag im Jahr vertrauensvoll in Anspruch nehmen darf.
Das ist gut so, denn es fehlt nicht an Ereignissen und Situationen,
die uns das Fürchten lehren.
Gottes Wort ist schöpferisch: «Gott sprach … und es
geschah», so beginnt die Schöpfungsgeschichte. Wenn er
spricht, es werde Licht, wird es hell, und wenn er spricht
«Fürchte dich nicht!», muss die Angst weichen. So ist der
Zuspruch «Fürchte dich nicht!» keine Vertröstung, sondern
neue Wirklichkeit. Wenn ich ihn denn zulassen und für wahr
nehmen kann.
Nimm ihn beim Wort, probier aus, ob es hilft? Ob er hilft?
Nicht ein für alle Mal. Nicht immer sofort. Aber immer
wieder neu, wenn nötig täglich.
Übrigens, auch Singen hilft! Zum Beispiel das Taizé-Lied:
«Meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke, mein
Licht, Christus, meine Zuversicht, auf dich vertrau ich und
fürcht mich nicht.» (RGB 704)
Von: Dorothee Degen-Zimmermann