HERR, sei unser Arm alle Morgen, ja, unser Heil zur Zeit
der Trübsal! Jesaja 33,2
«All Morgen ist ganz frisch und neu, des Herren Gnad’ und
grosse Treu. Sie hat kein End, den langen Tag, drauf jeder sich
verlassen mag.» Dieses wunderbare Lied aus dem Gesangbuch
gehört zu meinen Lieblingsliedern. Jeden Morgen, egal,
wie der gestrige Tag war, egal, wie die vergangene Nacht:
Gottes Gnade, sein Arm, an dem ich mich halten kann, ist da.
Frisch und frei kann ich aufstehen und einen neuen Anfang
machen. Ein neuer Tag liegt vor mir, an dem ich mich für
Gottes Gerechtigkeit einsetzen kann. Eine neue Chance zu
lernen, dass in Gott mein Heil liegt.
Ein Lied aus der Reformationszeit. Einer schwierigen, turbulenten
Zeit. Und auch da hofften Menschen jeden Morgen
und überliessen den kommenden Tag nicht der Verzweiflung.
Jesaja betet aus der Not zu Gott. Jerusalem ist belagert und
er schreit zum Himmel: «Herr, sei uns gnädig. Sei unser Beistand
jeden Morgen und unsere Hilfe in der Zeit der Not.»
Diesen Worten habe ich in unseren Tagen nichts beizufügen.
Ich wiederhole sie einfach laut vor mich hin. Einmal, zweimal,
dreimal.
Von: Lars Syring / Chatrina Gaudenz