Es geschah eine Stimme aus der Wolke, die sprach: Dieser ist mein auserwählter Sohn; den sollt ihr hören! Und als die Stimme geschah, fanden sie Jesus allein. Lukas, 9,3536

Jesus steigt mit Petrus, Johannes und Jakobus auf den Berg, um zu beten. Während des Betens verwandelt sich das Aussehen seines Gesichts und sein Gewand wird strahlend weiss. Zwei Gestalten, Mose und Elija, erscheinen und sprechen mit ihm über sein nahendes Ende in Jerusalem.

Die Jünger sind davon überwältigt, fallen in Schlaf. Sie erwachen, sehen alles, doch im Schatten einer aufziehenden Wolke werden sie richtig wachgedonnert von dieser Stimme, werden zum zweiten Mal Teil eines tiefgreifenden Geschehens. Sie müssen mit Jesus weiter, seinem Ende in Jerusalem entgegen, «erbebt» durch die Erfahrungen auf dem Berg. – Werden sie durch dieses Erlebnis überzeugter, heldenhafter? Werden sie Jesus in seinen schweren Stunden bedingungslos zur Seite stehen? Wir wissen es aus den Erzählungen über Petrus: nein. Sie bleiben menschlich, also auch feig und ängstlich. Petrus wird dies bedauern und sich grämen darüber, auch dies ein menschlicher Zug. –

Die kraftvolle Beschreibung einer Gotteserfahrung, die Sehnsucht, darin bleiben zu wollen, aber auch das Weitergehenmüssen durch Schweres, in dem man manchmal versagt – und trotzdem das Nachwirken der wunderbaren Erfahrung: All das lese ich in dieser Geschichte. 

Von: Katharina Metzger