So spricht der HERR: Wahrt das Recht und übt Gerechtigkeit; denn mein Heil ist nahe, dass es komme, und meine Gerechtigkeit, dass sie offenbart werde. Jesaja 56,1

Das sind grosse Worte. Wie sollen wir das leben? Recht, Gerechtigkeit und Heil. Das sagt sich so leicht. Aber wie kriegen wir das hin? So ganz konkret? Im Grossen und im Kleinen? Ich spüre erste Anflüge von Überforderung.
Und dann ahne ich, dass ich das ja nicht allein tun muss. Das Heil Gottes ist nahe. Es kommt. Und seine Gerechtigkeit offenbart sich. Da zeigt sich etwas. Und ich vertraue darauf, dass sich so auch zeigt, wie ich mich für die Gerechtigkeit einsetzen kann. Weil mir der Detaillierungsgrad des Gesetzes ein bisschen zu gross ist, halte ich mich an das Doppelgebot der Liebe. Das ist schwierig genug.


Das sind grosse Worte, ohne Frage, und unser Raum, sie zu kommentieren, ist klein. In einem Buch mit Aphorismen des österreichisch-israelischen Autors Elazar Benyoëtz las ich kürzlich: «Die Augen täglich in einen heiligen Text tauchen, ein Wort bedenken, eins beherzigen, eins in Erinnerung behalten. Das ist genug gelesen.» Gott spricht. Diesen Satz bedenke ich heute. Wahre das Recht. Diese Worte beherzige ich heute. Mein Heil ist nahe. Dieses Versprechen behalte ich in Erinnerung. Das genügt mir für heute. Genug gelesen, genug geschrieben.

Von: Lars Syring und Chatrina Gaudenz