Fürchtet euch nicht, steht fest und seht zu, was für
ein Heil der HERR heute an euch tun wird.
2. Mose 14,13

Hier sind wir am Anfang der Geschichte, die mit der Landnahme der israelitischen Stämme im «Heiligen Land» endet. Wir wissen, dass diese Geschichte bis heute kein Ende gefunden hat. Heute ist sie nur noch eine Realität aus Krieg, Schmerz und Tod. Das «fürchtet euch nicht» erscheint doch irgendwie völlig fehl am Platz.
Ich las gerade ein Interview mit meinem Freund, der nun Probst in Jerusalem ist. Er wurde gefragt, warum er denn noch in Jerusalem bleibe. Er antwortete, indem er darauf hinwies, dass er gerade jetzt in Jerusalem an der Seite derjenigen bleiben müsse, die keine Möglichkeit haben, der Not zu entgehen. Dies sei der geschwisterlichen Solidarität geschuldet.
Fürchtet euch nicht!
Da ist es auf einmal ganz konkret und unmittelbar. Mein Freund bleibt in Jerusalem, weil er auf die Zusage Gottes vertraut, dass er immer an seiner Seite ist und er deshalb auch an der Seite der Menschen bleiben kann, die ihm anvertraut sind oder denen er einfach in Solidarität nahe sein will.
Ich finde immer noch, dass die Exodus-Geschichte nicht wirklich hilfreich ist, aber die Ansage Gottes «fürchte dich nicht» ist nicht nur hilfreich, sondern notwendig!

Von: Rolf Bielefeld