Lasst uns gehen, den HERRN anzuflehen und zu suchen den HERRN Zebaoth; wir wollen mit euch gehen. Sacharja 8,21

Auf den Weg gehen, um an einem besonderen Ort anzukommen, wo man Gott begegnen kann – das ist in heutiger Sprache eine Pilgerreise oder eine Wallfahrt. In Jerusalem gingen die Gläubigen zum Tempel, um ihre Beziehung zu Gott wieder in Ordnung zu bringen (den HERRN freundlich zu stimmen) und von Gott eine Weisung für das Leben zu erbitten (den HERRN zu suchen). Die gewagte Aussage des Losungsverses liegt darin, wer hier spricht. Es sind in diesem Text nicht die Israeliten, sondern die Angehörigen anderer Völker, die Bewohner fremder Städte. Es sind die feindlichen Nationen, die einst mit ihren Armeen gegen Jerusalem in den Krieg zogen. Es sind die Mächte, welche das Existenzrecht des Volkes Israel in Frage stellten. Nun kommen sie in einer ganz anderen Haltung: als friedliche Wallfahrer, die gemeinsam mit Israel auf den Pilgerweg gehen. «Völker werden kommen und die Bewohner von vielen Städten. Die Bewohner der einen Stadt werden zur anderen gehen und sagen: Wir wollen wirklich gehen, um den HERRN freundlich zu stimmen und den HERRN der Heerscharen zu suchen.» Im Bibeltext erklingt eine Stimme, die einen Frieden zwischen dem Volk Israel und seinen Nachbarn für möglich hält.
Was müsste heute geschehen, damit wir dieser Hoffnung näherkommen?

Von: Andreas Egli