Herr, ich leide Not, tritt für mich ein! Jesaja 38,14

Es ist Hiskia, der hier um Hilfe ruft. Hiskia, von dem berichtet wird, dass er neunundzwanzig Jahre zu Jerusalem regierte, «und er tat, was dem Herrn, der Ewigen, wohlgefiel…» (vgl. 2. Chronik 29,2).

Aber nun ist Hiskia todkrank. Verzweifelt. Voll Angst. Er will nicht sterben. Er ruft, er bettelt, er schreit um Hilfe: «Herr, ich leide Not, tritt für mich ein!» – und das Wunder geschieht: Hiskia wird wieder gesund, fünfzehn weitere Jahre sind ihm geschenkt.

Wie viele Menschen haben seither wie Hiskia um Hilfe gefleht – und tun es bis heute? Nicht allen ist widerfahren, worum sie baten. Das ist schmerzlich und bitter und manchmal kaum auszuhalten…
Und dennoch, mitten in Sorge und Zerrissenheit erklingt die Botschaft des Engels: «Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch grosse Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren…»

Dass man in der Welt Vertrauen haben und dass man für die Welt hoffen darf, ist vielleicht nirgends knapper und schöner ausgedrückt als in den Worten, mit denen die Weihnachtsoratorien «die frohe Botschaft» verkünden: «Uns ist ein Kind geboren.» (Hannah Arendt)

von: Annegret Brauch