Siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. Jesaja 60,2

«Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker.» Wir leben in einer Zeit, in der diese Aussage uns sehr realistisch vorkommt: die vielen lang andauernden, nicht lösbar scheinenden kriegerischen Konflikte, die wachsende Schere zwischen armen und reichen Menschen, der spürbare Klimawandel mit seinen Wetterextremen: All das passt in diese Beschreibung aus dem 60. Kapitel des Buches Jesaja.
Die «Herrlichkeit des HERRN», die dieses Dunkel auflöst, erscheint uns in dem kleinen, zarten, noch sehr schutzbedürftigen Kind, dessen Geburt wir heute Nacht feiern. In «Herrlichkeit» steckt die Vorstellung von «Herr». Als ein Herr kam Jesus nun wirklich nicht zur Welt – er kam und blieb verletzlich, aber er brachte ein Licht, von dem wir leben. Es erhellt die Dunkelheit mit seinen Strahlen der Hoffnung und der Liebe. So erschliesst sich mir dieser zweite Jesajavers im 60. Kapitel durch den ersten: «Mache dich auf, werde Licht, denn dein Licht kommt.» Den Hirten erschien dieses Licht mitten in der Nacht – und sie eilten alsbald zum Stall, um das neugeborene Kind zu sehen und sein Licht in ihre manchmal so dunklen Nächte bei den Schafen mitzunehmen. Wir hoffen so sehr, dieses Leuchten auch in unsere Tage mitzunehmen. Möge es so kommen!

von: Elisabeth Raiser