Paulus schreibt: Bei der Treue Gottes, unser Wort an euch ist nicht Ja und Nein zugleich. Denn der Sohn Gottes, Jesus Christus, der unter euch durch uns gepredigt worden ist, durch mich und Silvanus und Timotheus, der war nicht Ja und Nein, sondern das Ja war in ihm. 2. Korinther 1,18–19

Nicht Ja und Nein zugleich. Nicht Naja. Nicht Jein. Sondern: Ja. Was steckt in diesem Wörtchen Ja? Mehr als Entschiedenheit. Mehr als Optimismus. Mehr als positives Denken. Das Ja, von dem hier die Rede ist, meint unbedingte Annahme. Das Ja, das in Christus ist und uns in ihm begegnet, ist das Ja Gottes zum Menschen. Zu allen Menschen und zu jedem einzelnen Menschen.
Das Ja Gottes ist nicht an Bedingungen geknüpft, nicht an Fähigkeiten, nicht an Leistungen, nicht an Wohlverhalten. Es ist ein Ja zu uns Menschen in all unserer Zerrissenheit, Verletzlichkeit, Sündhaftigkeit. Das Ja Gottes müssen wir uns weder verdienen, noch können wir es uns verdienen. Es wird uns geschenkt. Zugesprochen.
Weil Gott Ja zu uns sagt, können wir Ja sagen: zu anderen, zu uns selber, zum Leben mit seinen schönen und seinen schweren Seiten, und Ja auch zu leidvollen Herausforderungen. In Gottes Ja angenommen und geborgen, leben wir aus Hoffnung heraus. Und Hoffnung heisst nicht, zu glauben, dass alles gut wird. Hoffnung heisst, die Zukunft nicht der Verzweiflung zu überlassen. Ja zu sagen zum Leben. Trotz allem. Wir können das, weil Gott Ja zu uns sagt. Hoffnung braucht ein Ja.

von: Maria Moser