Es sind verschiedene Kräfte; aber es ist ein Gott, der da wirkt alles in allen. 1. Korinther 12,6

Paulus spricht von Geistesgaben, von Offenbarungen des Geistes, die den Menschen in unterschiedlicher Weise geschenkt werden: die Weisheitsrede etwa, die Erkenntnisrede, die Gabe der Heilung, die Zungenrede und die Übersetzung der Zungenrede. Und noch einige mehr. Es sind Gaben, die ich selbst nicht so richtig kenne und die ich in meinem Alltag nicht antreffe. Für Paulus ist wichtig: Die Gaben sind vielfältig, aber alle sind wichtig und durch alle spricht der eine Geist. Und alle diese verschiedenen Gaben braucht eine Gemeinde.
Die Menschen, mit denen ich viel zu tun habe, sind nicht meine Gemeinde. Es sind Familienbande, Zufallsbekanntschaften, Arbeitsverhältnisse, Freizeitkontakte, Freundschaften. Ich weiss bei vielen nicht, ob ihnen Religion, Glaube, Gott etwas sagt. Und wenn, dann sind die Antworten mannigfaltig. Aber auch für diese Gemeinschaften kann ich etwas von Paulus’ Haltung mitnehmen: die Offenheit gegenüber den Eigenheiten der anderen, gegenüber dem, was sie als einzelne
Menschen in eine Gemeinschaft einbringen – und die Wertschätzung und Freude daran. Die Freude an dem, was der oder die andere von sich teilt: vielleicht ein offenes Ohr oder Mut, Humor, Wärme – und manchmal vielleicht auch etwas,
das mich zum Nachdenken und Handeln herausfordert.

von: Katharina Metzger