Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, auf dass er die, die unter dem Gesetz waren, loskaufte, damit wir die Kindschaft empfingen. Galater 4,4–5

Haben Sie schon ein paar Geschichten parat, um sie an Weihnachten zu erzählen? Wenn nicht, bleiben noch drei Wochen, vielleicht um Kinderbücher aufzustöbern – im eigenen Fundus, in einer Bibliothek oder Buchhandlung –, an denen sich bestimmt nicht nur Kleine erfreuen würden. Es gibt so viele farbige, fantasievolle Weihnachtsgeschichten. Die einen spielen im verschneiten Småland, die anderen im Bethlehem von heute. Mal übernimmt ein heiliger Strohsack die Hauptrolle, mal sind es ein paar kleine Sternsucherinnen, ein andermal ein Fuchs und seine Freunde.
Oder lesen Sie an Heiligabend aus der Bibel vor? Dann aber wohl kaum aus dem Galaterbrief. Paulus fasst hier die Weihnachtsgeschichte verdichtet in einen einzigen Satz. Wenn wir das so bringen, gibt es unter dem Christbaum lange Gesichter. Wie geben wir das weiter, unseren Kindern, unseren Freund:innen? Auf welche Weise können wir von der Zeit erzählen, die erfüllt ist? In welche Geschichte könnte die «Frau» eingebettet sein, wenn sie nicht «Jungfrau» ist? Wie vermitteln wir, dass Jesus selbstverständlich jüdisch war? Und mit was für Erzählungen und Illustrationen werden die Liebe und die Sorge, die Freiheit und die Hoffnung auf Zukunft, die im Bild der «Kindschaft» liegen, konkret?

von: Matthias Hui