Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und
eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR. Jesaja 55,8

Der HERR bleibt für mich irgendwie unverfügbar. Gottes Gedanken sind nicht unsere Gedanken und Gottes Wege sind nicht unsere Wege? Halt! Wenn wir mit Gott in Verbindung sind und Gott die Liebe in uns ist, dann sind wir doch auf dem gleichen Weg zusammen unterwegs? Dann sind auch unsere Gedanken mit Gott verknüpft.
Der Vers versucht uns vielleicht klarzumachen, dass die Wege des HERRN unergründlich sind und wir nicht meinen dürfen, dass wir Gott im Sack haben. «Du sollst dir kein Gottesbild machen, keinerlei Abbild», heisst es in der Zürcher Bibel.
Dieses Gebot wird meiner Meinung nach oft falsch interpretiert. Es geht nicht darum, gelegentlich ein Bild von Gott malen zu dürfen, das machen wir ja alle gerne einmal. Aber es soll nicht zur fixen Vorstellung werden oder gar angebetet werden, weil Jahwe eben die Freiheit behalten will, sich uns differenziert zu offenbaren. Gott ist nicht so, wie wir ihn gerne hätten, sondern die Göttliche ist so, wie sie eben ist!
«Ich werde sein, der ich sein werde» lässt grüssen.
Wie oft machen wir uns fixe Vorstellungen von Menschen, Sachverhalten, anderen Kulturen und Religionen, weil wir glauben zu wissen, wie etwas funktioniert? Machen wir das nicht, denken wir dabei an den Vers hier und versuchen wir bei allem und jedem, keine fixen Bilder und Vorstellungen zu entwickeln. So sei es! Amen!

von: Markus Bürki