Wer der Gerechtigkeit und Güte nachjagt,
der findet Leben, Gerechtigkeit und Ehre. Sprüche 21,21

Die Verfolgungsjagd ist heute bekannt aus Kriminalfilmen. Die Polizei fährt dem Übeltäter hinterher, aber dieser bleibt nicht stehen, sondern entfernt sich so schnell wie möglich. Es ist unsicher, ob ihn die Patrouille einholen und festnehmen kann. Der ungewisse Ausgang gehört dazu, wenn das Wort «verfolgen» im übertragenen Sinn gebraucht wird. Im Miteinander von Menschen und Völkern ist die Gerechtigkeit nicht so leicht zu erreichen. Manchmal rückt sie wieder in weite Ferne, und man muss von Neuem herausfinden, was für alle gerecht ist. Dem biblischen Sprichwort geht es noch um etwas anderes. Menschen sollen sich entscheiden, welches Ziel sie anstreben. Man kann dem nachrennen, was böse oder schlecht (Sprüche 11,19), was leer und nichtig ist (Sprüche 12,11). Aber das gleiche Wort wird in der Bibel auch gebraucht, wenn positive Ziele verfolgt werden: den HERRN erkennen (Hosea 6,3); das Gute (Psalm 38,21); den Frieden (Psalm 34,15). Der Losungsvers gibt die Zuversicht weiter, dass ein Finden möglich ist. Nicht nur die gesuchte Gerechtigkeit wird erreicht, sondern noch viel mehr dazu: Leben und Ehre. Jesus hat um diese Weisheit gewusst: «Sucht zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit, dann werden euch all diese Dinge dazu gegeben werden.» (Matthäus 6,33)

von: Andreas Egli