So zieht nun an als die Auserwählten Gottes,
als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld. Kolosser 3,12

Da sollen wir Kleider anziehen: Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld und alles soll die Liebe zusammenhalten, wie es weiter heisst.
Als Leitfaden für meine Festkleider kann ich das annehmen und mich bemühen, ein solches Kleid anzuziehen. Aber mich als zu den Heiligen und Auserwählten Gottes
zu zählen, das geht nicht. Da wird mir angst und bange. Das mag ich nicht, so wenig wie ich Fanatiker mag. Christliche Fanatiker sind mir suspekt und ich meide sie wie der Teufel das Weihwasser!
Als von Gott geliebt, das kann ich als Versprechen gelten lassen. Ich für mich brauche indes eher das Wort angenommen. Mich von Gott angenommen fühlen – mit all meinen Beschränkungen – ist ein grosses Geschenk, und als solches empfinde ich es in den Zeiten, wo es mir zuteil wird.
In solchen Zeiten gelingt es mir bisweilen, eines der oben genannten Kleider anzuziehen und mich darin wohl zu fühlen, und helfende Worte fallen mir ein. Aber auserwählt und heilig? – Nein, das bin ich nicht.

Heilig und auserwählt kann man sicher auch anders verstehen. Wie verstehen Sie es?

von: Kathrin Asper