Elia betete: Erhöre mich, HERR, erhöre mich, dass dies
Volk erkenne, dass du, HERR, Gott bist und ihr Herz
wieder zu dir kehrst!
1. Könige 18,37

Der grosse Showdown auf dem Berg Karmel. Wer ist Gott –
Baal oder der, dessen Name nicht ausgesprochen werden
darf: der Ewige, der Israel in die Freiheit geführt und in der
Freiheit des Vertrauens leben lassen will? Zwei Altäre werden
gebaut, Holz aufgeschichtet, je ein Opfertier vorbereitet. Baal
soll auf das Gebet der Priester, der Ewige auf das Gebet des
Propheten Feuer vom Himmel fallen lassen. Der Gebetstanz
der Priester ist vergeblich. Elia traut der Gottesflamme viel
zu; er lässt seinen Altar noch ausgiebig benetzen. Gott hört
und handelt. Sein Feuer verzehrt Tier, Holz, Steine, Staub
und Wasser. Elia meint dann, er müsse die Macht des Ewigen
noch durch ein grauenhaftes Gemetzel an den Baalspriestern
unterstreichen. Ob er dadurch dazu beitrug, dass Gott die
zweite Hälfte des Gebets nicht erfüllte? Es kam nicht zur
Umkehr. Das Volk richtete sich nicht wieder auf den Ewigen
und Sein Wort aus, der König erst recht nicht.
Nein: Machtdemonstrationen braucht es keine, aber den
Nachweis der Liebe, Beweise der Gerechtigkeit. Dann kann
ich gerne mit Elia beten: «Gott des Lebens, das, was ich sage
und tue, wie ich mein Leben gestalte – mein Zeugnis also –
soll dazu beitragen, dass Menschen dich erkennen und aus
deiner Liebe leben.»

Von: Benedict Schubert