Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen,
auf dass ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel.

Matthäus 5,44–45

Gerechtigkeit, das wissen wir, gibt es im alltäglichen Leben
nicht immer. Wir streben an, dass möglichst alle gleich
behandelt werden, aber das ist selten möglich.
Wenn es uns Menschen nicht gelingt, für gerechten
Umgang untereinander zu sorgen, dann erwarten wir es
zumindest von Gott. In den Religionen taucht immer wieder
die Frage nach der Gerechtigkeit auf. Aber dann muss auch
gefragt werden, ob Gott wirklich gerecht ist. Warum lässt
Gott das zu, was in unseren Augen überhaupt nicht gerecht
ist? Unsere Reaktion ist zunächst Unverständnis und dann
Anklage. Von dort, von wo wir letzte Gerechtigkeit erhoffen,
von dort kommt sie aber nicht! Was tun?
Im heutigen Lehrtext aus der Bergpredigt gibt Jesus einen
Hinweis, der zwar nicht so ganz befriedigen kann, mit dem
wir aber versuchen können, Wege zu finden, um mit Ungerechtigkeiten
zu leben. Vor Gott sind alle Menschen gleich,
die Sonne scheint auf alle, und auch den Regen bekommen
alle ab. Ganz gleich, wie wir leben oder was wir tun. Wir sind
alle den gleichen Naturgewalten ausgesetzt und müssen unter
diesen Bedingungen leben. Wir haben alle die gleichen Voraussetzungen.
Es kommt nur darauf an, wie wir damit umgehen.
Wir sind mit unseren Kräften und Möglichkeiten gefragt.
Also: Packen wir es an!

Von: Carsten Marx