Ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte
ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken
und Stab trösten mich.
Psalm 23,4

Es sind vertraute Worte; viele von Ihnen werden den 23. Psalm kennen, viele auch auswendig – by heart, wie man
im Englischen sagt. Seine Worte sind wie eingeschrieben in
unsere Herzen. Sie kommen mir in den Sinn, wenn es traurig
und eng um mich wird, wenn Verzagtheit und Furcht
mich bedrängen, wenn Dunkelheit die Hoffnung bedeckt:
am Grab eines geliebten Menschen, am Abend nach einem
Tag voller Schreckensmeldungen, wenn ich mich nach Trost
und Zuversicht sehne.
Vielleicht ist es eine Art Selbstermächtigung, die sich gegen
die düstere Realität stemmt. Aber ihre Kraft kommt nicht aus
mir selbst, sondern aus dem Vertrauen, das in der EWIGEN
verankert ist und mich trägt: Denn DU bist bei mir; die Erfahrung
DEINER Nähe tröstet mich.
Ja, es gibt Feinde, die mir übelwollen; ja, es gibt Dunkelheit,
Angst und Sorge in diesen ungesicherten Zeiten, die uns
umtreiben … – und doch: «Der HERR ist mein Hirte, mir
wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue
und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine
Seele, er führet mich auf rechter Strasse …»
Welch ein Trost und Segen, solche Worte im Herzen zu
tragen!

Von: Annegret Brauch