Jesus spricht: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel
und auf Erden. Darum gehet hin und lehret alle Völker:
Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes
und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was
ich euch befohlen habe.
Matthäus 28,18–20

Er hat eine lange und gewichtige Geschichte, dieser Vers. Als
Tauf- und Missionsbefehl hat er Einlass gefunden in unsere
Liturgie, in die Tauf- und Missionsgeschichte und in die
Hände von Menschen, die anderen ihren Glauben bringen
wollten, im äussersten Fall auch gegen deren Willen. Befehle
müssen halt erfüllt werden.
Im Januar war ich mit meinen Vikarinnen und Vikaren bei
der EMS in Stuttgart. Die Evangelische Mission in Solidarität
ist eine internationale Gemeinschaft aus 25 Kirchen und
fünf Missionsgesellschaften. Mission hat in unserer Zeit ein
neues Gesicht bekommen und hat nichts mehr mit Befehlen
und Zwang zu tun. Es geht um Partnerschaftsarbeit, um
Teilen, Teilen des Glaubens, Austausch von Menschen und
Teilen von Ressourcen. Mission wird dabei als eine lebensverändernde
Kraft verstanden. Gemeinsam werden die mannigfaltigen
Herausforderungen in der einen Welt und der
Weltchristenheit angegangen.
Wir waren begeistert. Hier wird die Verbundenheit im
Glauben an Jesus Christus über alle Grenzen hinweg gelebt,
in gegenseitigem Respekt und in Solidarität.
Ein Missionsbegriff, den ich gut annehmen kann, zu dem
ich mich gerne senden lasse.

Von: Sigrun Welke-Holtmann