Die Weissagung wird ja noch erfüllt werden zu
ihrer Zeit. Wenn sie sich auch hinzieht, so harre ihrer.

Habakuk 2,3

Es ist eines der eindrücklichsten Lieder, die ich bei meinem
ersten Kirchentag 1975 in Frankfurt kennengelernt habe. Mit
der unverwechselbaren Melodie von Peter Janssens begleitet
es mich bis heute. Text und Melodie strahlen unbeirrte
Hoffnung aus, die Kraft und den Mut des langen Atems,
die eigensinnige Beharrlichkeit des Glaubens, das Vertrauen
auf Gottes Verheissung von Frieden und Gerechtigkeit auf
seinem Erdkreis, das ich auch bei Habakuk finde: «Wenn sie
sich auch hinzieht, so harre ihrer.»
Denn:
Es kommt die Zeit, / in der die Träume sich erfüllen,/ wenn
Friede und Freude und Gerechtigkeit / die Kreatur erlöst./
Dann gehen Gott und die Menschen Hand in Hand …
Es kommt die Zeit, / in der die Völker sich versöhnen,/ wenn
alle befreit sind und zusammenstehn / im einen Haus der
Welt. / Dann gehen Gott und die Menschen Hand in Hand …
Es kommt die Zeit, / da wird der Erdkreis neu ergrünen / mit
Wasser, Luft, Feuer, wenn der Menschen Geist / des Schöpfers
Plan bewahrt. / Dann gehen Gott und die Menschen Hand in
Hand, / dann gehen Gott und die Menschen Hand in Hand.

Der Prophet Habakuk verkörpert diesen langen Atem.
Trotz und in all dem Schweren, das er erleben musste, kann
er singen: «Aber ich will mich freuen des HERRN und fröhlich
sein in Gott, meinem Heil. Denn der HERR ist meine Kraft …»

(Kapitel 3,18 f.)

Von: Annegret Brauch