Ich will euch retten, dass ihr ein Segen sein sollt. Sacharja 8,13

Die Losung ist ein Vers aus einem meiner liebsten Texte
im Alten Testament. Ich weiss nicht, wie oft ich ihn schon
zitiert habe. Was mich daran fasziniert? Es sind die absolut
unspektakulären, aber gerade darum so farbigen Bilder, die
der Prophet ausmalt. Er sieht alte Menschen, die in den Städten
und Dörfern auf Plätzen sitzen, Kinder, die ohne Angst
spielen, Weinberge, die wachsen und gedeihen. So sieht es
aus, wenn Gottes Schalom einkehrt. Es ist so schön und es
ist so einfach.
Und die Alternative ist so schrecklich: Wenn die Schwächsten
die Öffentlichkeit fürchten müssen, wenn Ernten vernichtet
werden, wenn es Bomben regnet. Gott verspricht:
«Ich will euch retten.» Und diejenigen, die es hören und
jetzt in Angst und Schrecken leben, wissen, was Gott sich
unter ihrer Rettung vorstellt. Denen aber, die Angst und
Schrecken verbreiten, ist es zum Gericht gesagt. Denn auch
sie wissen insgeheim, was Gott sich wünscht, und freveln
trotzdem. Und wir? Was sollen wir, die das Schreckliche
weder unmittelbar erleiden noch verursachen, mit Gottes
Wunsch anfangen? Ich glaube, wir sollen uns zu den Geretteten
zählen und uns dann ausmalen, wie unsere Dörfer und
Städte aussehen, wenn der Architekt Schalom heisst – und
alles dafür tun, dass auch andere gerettet werden. Wenn wir
zum Schluss kommen, dass es noch viel Platz hat auf unseren
Plätzen, werden wir zum Segen.

Von: Ralph Kunz