Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, dass
ich dem David einen gerechten Spross erwecken will.
Der soll ein König sein, der wohl regieren und Recht
und Gerechtigkeit im Lande üben wird. Jeremia 23,5

Dieser so weihnachtliche Text soll hier in Rückschau auf
Ostern reflektiert werden. Ich sitze da, mit vier Adventskerzen,
wenige Tage vor Heiligabend, und überlege, wie mich
sowohl der Aspekt des gerechten Sprosses, der erweckt
werden soll, anregt wie auch die Vorstellung von einer von
Recht und Gerechtigkeit geprägten Herrschaft im Lande,
das heisst unserer Welt. Besonders der Aspekt des gerechten
Sprosses, der erweckt wird, verbindet dieses Weihnachten,
als Fest der Inkarnation, mit Ostern, dem Fest der Auferweckung,
auf das wir zurückblicken.
Eine Herrschaft wird hier dargestellt, die «wohl regiert»,
also das Wohl aller zum Thema hat. Gottes Wohl, das in
den Schriften von Thora bis Offenbarung als von Recht und
Gerechtigkeit geprägt beschrieben wird. Sicherlich werden
wir keine Könige, aber vielleicht ja, im Gefolge der Auferstehung,
zu Sprösslingen? Sprösslinge, die Recht und Gerechtigkeit
in ihrem Umfeld bewahren und erwirken? Mit solchem
Engagement könnten wir uns von der «letzten Generation»
zur ersten Generation mausern, die nicht aus Furcht vor dem
Tod ein Leben der Knechtschaft führt! Sondern zu Agenten
einer neuen, dem Wohle aller Menschen dienenden Wirklichkeit
wird. So werden in unserem Tun Weihnachten und
Ostern zusammengebunden. Christos anesti!

Von: Gert Rüpel