Gott ist weise und mächtig; wer stellte sich ihm
entgegen und blieb unversehrt? Hiob 9,4

«Womit habe ich das verdient?» Angesichts einer schweren
Krankheit oder anderer Schicksalsschläge fragt sich das
heute so mancher. Menschen erreicht plötzlich eine Hiobsbotschaft:
die Diagnose Krebs, die plötzliche Arbeitslosigkeit
oder der Tod eines lieben Menschen.
«Womit habe ich das verdient?» Diese Frage stellt auch
Hiob in der Bibel. Hiob hat gelernt und gelehrt: So, wie ich
handle, so wird Gott mich auch behandeln: belohnen oder
bestrafen. Als ihn dann Schicksalsschläge treffen, erforscht
Hiob sein Leben und zermartert sich das Hirn. Er findet
nichts. Ist Gott doch ungerecht? Hiob ist nahe am Verzweifeln.
Was hat er falsch gemacht? Auch wenn er diese Frage
nicht für sich selbst beantworten kann, er gibt nicht auf.
Hiob erkennt: Ich habe in all dem Leid noch einen, an den
ich mich wenden kann. Ich begreife nicht, wieso. Ich verstehe
Gott und seine Wege oft nicht. Damit bin ich aber nicht
allein. Trotzdem gibt Hiob nicht auf. Hiob hat erkannt: Ich
darf mein Leid, meine Klagen und mein Unverständnis herausschreien.
Ich darf Gott zur Rede stellen. Ich darf fragen:
«Gott, warum?»
Hiob bekommt schliesslich eine Antwort. Gott stellt erneut
seine eigene Weisheit und Macht heraus. Gott ist ein gnädiger
Gott. Er wendet sich den Menschen zu. Oft erkennen
wir das nicht sofort. Vieles braucht seine Zeit.

Von: Carsten Marx