Der HERR, unser Gott, verlasse uns nicht und ziehe die Hand nicht ab von uns. 1. Könige 8,57

Der gestrige Lehrtext hat uns unser Handeln vor Augen
geführt. Der heutige Text bezieht sich auf einen, dessen
Handlung, den Tempel bauen zu lassen, zu einem feierlichen
Ende gekommen war. Nun war doch alles gut, der Tempel
war fertig, die Lade an der richtigen Stelle deponiert, das
Leben verlief in geordneten Bahnen. Eigentlich der richtige
Zeitpunkt, den Ertrag zu geniessen!
Und zack – da holt uns das Wissen um Veränderung doch
sofort wieder ein. Das war bei Salomon so und ist bei uns
nicht anders.
Wenn wir uns in einer Situation gut eingerichtet haben,
diese für die Zukunft festhalten wollen, kommt irgendetwas
völlig unerwartet auf uns zu. Es verbreitet Unsicherheit und
schreibt eine andere Gegenwart. Dieser Wunsch Salomos,
«Gott soll ihn nicht verlassen», verstehe ich als Bitte, die
gute Entwicklung nicht zum Negativen zu ändern.
Das ist doch auch Teil unseres Menschseins, Gutes erhalten
und Schlechtes verändern zu wollen. Da wir um unsere
beschränkten Mittel wissen, ist uns auch klar, dass sich unser
Leben dynamisch entwickelt. Vieles geschieht ausserhalb
unseres unmittelbaren Einflusses.
Doch wir nehmen die Entwicklung wahr, teilen sie im
Gebet, wissen um die Nähe Gottes und können deshalb die
vielen Herausforderungen annehmen, ohne an der Welt oder
an Gott final zu verzweifeln.

Von: Rolf Bielefeld