Einen andern Grund kann niemand legen ausser dem,
der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.
1. Korinther 3,11

Wenn Paulus über den Grund redet, hat er seine Gründe. Die
Gemeinde in Korinth ist daran, den Boden unter den Füssen
zu verlieren. Es gibt offensichtlich ein paar besonders einflussreiche
Gestalten in der kleinen Gemeinschaft, die meinen,
sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen und es sei okay,
andere um sich scharen, die sie bewundern. Korinth wird zu
einer Gemeinde für charismatische Rosinenpicker – nomen
est omen. Ob Rosinen, Sultaninen oder Korinthen: Paulus
ist das Tuttifrutti unheimlich. Haben wir es mit einer ersten
Sektenbildung zu tun? Jedenfalls stellt der Apostel die Möchtegern-
Erleuchteten samt ihren Anhängern gehörig in den
Senkel. Wie macht er das? Indem er sie an das Fundament
erinnert. Der Vergleich ist vielleicht etwas gewagt, aber mir
leuchtet er ein. Paulus verweist die Ekklesia auf ihre Verfassung.
Er sagt: «Passt auf, wenn ihr in eurem Enthusiasmus
euch selbst zu religiösen Autoritäten erklärt. Unsere Glaubensbasis
hat ein anderer gelegt, Jesus Christus.» Sagt er, der
Gründer der korinthischen Gemeinde.
Wir brauchen von Zeit zu Zeit einen theologischen Bodenleger.
Irre ich mich, oder ist unsere Kirche diesbezüglich in
einer schlechten Verfassung? Genug Studentenfutter für
einen Sonntag …

Von: Ralph Kunz