Die Israeliten werden umkehren und den HERRN, ihren
Gott, suchen, und werden mit Zittern zu dem HERRN
und seiner Gnade kommen in letzter Zeit. Hosea 3,5
«… und den Herrn, ihren Gott, suchen. Und in fernen Tagen
werden sie zitternd zum Herrn kommen und zu seiner
Güte.» Die Zürcher Übersetzung lässt noch etwas deutlicher
diese schwache Spur einer positiven Entwicklung des
Volkes am Horizont erahnen. Vorher aber wird Israel (Hosea
meint das abgespaltene Nordreich, das 722 endgültig aus
der Geschichte getilgt wird) wegen seines Abfalls von Gott
und der Zuwendung zu anderen Göttern Schweres erleiden
müssen. In den folgenden Kapiteln werden die Gottesstrafen,
die über die Menschen kommen, präzis benannt
und in ihrer ganzen Heftigkeit beschrieben. In der Düsterkeit
seiner Reden an das Volk hat es ein paar kleine «Wolkenlöcher
», durch die etwas Himmelsblau wenigstens kurz zu
sehen ist. Gott hat sein Volk nicht einfach ganz verlassen –
eine Rest-Hoffnung bleibt ihm. Und an die können sich die
Menschen klammern … In einer verdunkelten Welt haben
solche «Durchblicke auf Zukunft» eine sehr hohe Bedeutung.
Auch der ziemlich unbarmherzige Prophet lässt ein
Stück Hoffnung zu. Er zeigt aber ebenso deutlich, dass das
Volk gut daran tut, die Nähe Gottes intensiv zu suchen. Gott
lässt sich finden, auch wenn es manchmal anstrengend ist.
Das zu hören, ist wichtig, gerade in Zeiten wie jetzt: Auch da
leuchtet Gottes Gnade oft durch Wolkenlöcher.
Von: Hans Strub