Amos sprach: Ach, HERR, sei gnädig! Wie soll Jakob bestehen? Er ist ja so klein. Da reute es den HERRN. Der HERR sprach: Es soll nicht geschehen! Amos 7,23

Das Volk Israel ist seinem Gott ungehorsam gewesen. Es hat sich von ihm und von seinen Geboten abgewandt und ist seine eigenen Wege gegangen. Eigentlich gibt es nur eine Konsequenz für diese Wege der Menschen ohne Gott: das Gericht! In Visionen, in Bildern bekommt der Prophet Amos den Gerichtswillen Gottes gezeigt. Amos sieht einen Heuschreckenschwarm, der die Ernte und damit die Lebensgrundlage des Volkes vernichtet. Er sieht ein Feuer, das alles zerstört. Die Botschaft lautet: Israel hat die Konsequenzen zu tragen für seine Schuld.

Amos vertraut darauf, dass der Gott Israels kein unbeweglicher Gott ist. Er hat ein Herz, das sich bewegen lässt. Der Weg zum Herzen Gottes ist das Gebet. Nicht irgendwelche menschlichen Opfer, sondern die Fürbitten haben Einfluss auf Gottes Plan. Deshalb handelt Amos so, wie es zu seinem Amt als Prophet gehört. Amos tritt vor Gott in der Fürbitte für sein Volk ein. Ja, unsere Hilfsbedürftigkeit schreit nach Gottes Erbarmen. Und dann heisst es von Gott: Es reute ihn! Gott ist also ein Gott, der Reue zeigen kann. Ich hätte es nicht anders erwartet und auf einmal ist da ganz viel Liebe mit im Spiel.

Von: Carsten Marx