Ich will gedenken an meinen Bund, den ich mit dir geschlossen habe zur Zeit deiner Jugend, und will mit dir einen ewigen Bund aufrichten. Hesekiel 16,60

«Der Bund». Er liegt jeden Tag auf dem Frühstückstisch unserer Wohngemeinschaft. Eine traditionsreiche Schweizer Tageszeitung, die sich auf die Gründung des Bundesstaates bezieht und in der Bundeshauptstadt erscheint. Bei «Bund» denke ich zuerst an den föderalistischen Zusammenschluss, in dem wir leben, und nicht an den Bund, den Gott nach der Bibel mit den Menschen geschlossen hat. Hat der Zeitungstitel nichts mit der göttlichen Zusage zu tun? Immerhin steht in der Präambel der schweizerischen Bundesverfassung «Im Namen Gottes des Allmächtigen», und das deutsche Grundgesetz spricht am Anfang von der «Verantwortung vor Gott und den Menschen». Das mag in einer säkularen Gesellschaft überlebt sein. Aber in der schweizerischen Präambel steht eben auch, dass «die Stärke des Volkes sich misst am Wohl der Schwachen», und im deutschen Grundgesetz ist das Recht auf Widerstand festgeschrieben für den Fall, dass Demokratie, Sozialstaat und Rechtsstaat zerstört werden könnten. Das Versprechen auf ein gutes, gerechtes Leben für alle ist da. Die Verfassung erinnert uns daran. Und die Bibel ermutigt uns, auch in dürftigen Zeiten, in denen Mächtige Leben vernichten, den Glauben daran und die Arbeit dafür nicht aufzugeben.

Von: Matthias Hui