Jesus ging nach seiner Gewohnheit hinaus an den Ölberg. Es folgten ihm aber auch die Jünger. Und als er dahin kam, sprach er zu ihnen: Betet, dass ihr nicht in Anfechtung fallt!
Lukas 22,39–40

Betet! Können wir auf Befehl beten? Muss ein Gebet nicht aus mir selbst kommen, nach meinem Bedürfnis? Jesus fügt an, damit ihr nicht in Anfechtung oder in Versuchung fallt. Er selbst hat damals etwas abseits gebetet und er ist gestärkt aus dem Gebet hervorgegangen. Er hat der Versuchung zu flüchten standgehalten. Die Jünger sind eingeschlafen. Jesus fordert sie noch einmal auf und verweist auf die Zukunft. Er möchte, dass sie Verantwortung übernehmen für sich selbst. Dass sie Schwierigkeiten nicht einfach aus dem Weg gehen, sondern sich einsetzen für sich selbst und für ihre Werte. Das Leben zeigt uns, dass es nicht einfach ist, Versuchungen standzuhalten. Wir können nach einem Streit versucht sein wegzulaufen, obwohl wir uns eigentlich Versöhnung wünschen.

Im Gebet nehmen wir uns ein paar Minuten Zeit, um zu uns selbst zu kommen. Beten ist nicht dasselbe wie wünschen. Mein Wunsch, gesund zu werden, wird durch das Gebet nicht zwingend erfüllt. Aber das Gebet stärkt mich und ich kann so den Prüfungen des Lebens begegnen und Versuchungen standhalten, weil ich bei mir bleibe. 

Jesu Aufforderung hilft, mir dessen bewusst zu werden. Sie erinnert mich daran, dass ich jederzeit und überall beten kann und dass ich damit jederzeit anfangen kann.

Von: Monika Britt