Autor: Monika Britt

28. März

Jesus ging nach seiner Gewohnheit hinaus an den Ölberg. Es folgten ihm aber auch die Jünger. Und als er dahin kam, sprach er zu ihnen: Betet, dass ihr nicht in Anfechtung fallt!
Lukas 22,39–40

Betet! Können wir auf Befehl beten? Muss ein Gebet nicht aus mir selbst kommen, nach meinem Bedürfnis? Jesus fügt an, damit ihr nicht in Anfechtung oder in Versuchung fallt. Er selbst hat damals etwas abseits gebetet und er ist gestärkt aus dem Gebet hervorgegangen. Er hat der Versuchung zu flüchten standgehalten. Die Jünger sind eingeschlafen. Jesus fordert sie noch einmal auf und verweist auf die Zukunft. Er möchte, dass sie Verantwortung übernehmen für sich selbst. Dass sie Schwierigkeiten nicht einfach aus dem Weg gehen, sondern sich einsetzen für sich selbst und für ihre Werte. Das Leben zeigt uns, dass es nicht einfach ist, Versuchungen standzuhalten. Wir können nach einem Streit versucht sein wegzulaufen, obwohl wir uns eigentlich Versöhnung wünschen.

Im Gebet nehmen wir uns ein paar Minuten Zeit, um zu uns selbst zu kommen. Beten ist nicht dasselbe wie wünschen. Mein Wunsch, gesund zu werden, wird durch das Gebet nicht zwingend erfüllt. Aber das Gebet stärkt mich und ich kann so den Prüfungen des Lebens begegnen und Versuchungen standhalten, weil ich bei mir bleibe. 

Jesu Aufforderung hilft, mir dessen bewusst zu werden. Sie erinnert mich daran, dass ich jederzeit und überall beten kann und dass ich damit jederzeit anfangen kann.

Von: Monika Britt

28. Januar

Und ich hörte eine grosse Stimme vom Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr
Gott sein.
Offenbarung 21,3

Die Hütte oder das Zelt Gottes steht unter den Menschen. Gott ist also mitten unter uns. Wenn Gott in einer Hütte oder in einem Zelt wohnt, dringen seine Geräusche nach aussen. Wenn wir gut lauschen, können wir sie hören.
Johannes, der Autor dieses Textes, hört eine grosse Stimme vom Thron her. Eine Stimme, die auch wir hören können; sie weist in die Zukunft. «Gott wird bei den Menschen wohnen. Dieser Gott wird ihr Gott sein.»
Im nächsten Vers steht, Gott werde ihre Tränen abwischen. Ein neuer Himmel und eine neue Erde werden sein. Johannes hat diese Vision in einer verzweifelten Situation. Wie gut, dass es solche Visionen gibt. Sie verwandeln Resignation in Hoffnung, passives Erdulden in aktives Eingreifen. Die grosse Stimme sagt: Schau! Öffne dich und schau oder lausche auf das, was neben dir ist! Vielleicht hörst du den Atem Gottes. Vielleicht hörst du ein Schluchzen oder ein leises Rufen nach Mitgefühl. Wenn Gott mitten unter uns wohnt, dann werden wir dieses Schluchzen, dieses Rufen nicht mehr überhören. Wenn Gott unter uns wohnt, sind wir umhüllt von seinem Atem. Dann lauschen wir nicht nur mit den Ohren, sondern mit dem Herzen. Wir lauschen auf jene, die unter uns wohnen.

Von: Monika Britt