Gott sprach zu Salomo: Weil du weder um langes Leben bittest noch um Reichtum noch um deiner Feinde Tod, sondern um Verstand, auf das Recht zu hören, siehe, so tue ich nach deinen Worten. 1. Könige 3,11–12

König Salomo ist gerade an die Macht gekommen. Er ist noch jung und unerfahren und hat ganz schön Respekt vor seiner neuen Aufgabe, als König ein ganzes Volk zu regieren. Da erscheint ihm Gott im Traum und gibt ihm einen Wunsch frei.
Wir kennen solche Situationen aus den Märchen, da ist es meist eine Fee, die drei Wünsche freigibt. Was ist die richtige Antwort in so einem Fall? König Midas wäre beinahe verhungert, weil auf seinen Wunsch hin alles zu Gold wird, was er berührt. Worum würde ich bitten?
Salomo wünscht sich ein hörendes Herz, damit er das Volk recht richte. Eine grosse und weise Bitte!
Wie komme ich zu so einem Herzen, offen und horchend? Wie kann es in mir so still werden, dass ich nicht meinen endlosen Gedanken nachhänge, sondern wirklich hinhöre?
Es wäre mir bis jetzt nicht im Traum eingefallen, doch ja, ich werde Gott darum bitten: um Stille und Ruhe, um die Kraft zum Zuhören und um die Annahme dessen, was ist.

Von: Barbara Heyse-Schaefer