Wir haben nichts in die Welt gebracht; darum können wir auch nichts hinausbringen. Wenn wir aber Nahrung und Kleider haben, so wollen wir uns damit begnügen. 1. Timotheus 6, 7–8

Nichts haben wir in die Welt gebracht.
Nichts von dem, was wir von Anfang an zum Leben brauchten. Andere haben für uns das Nötigste oder sogar das Beste zusammengetragen. Entweder konnten sie sehr grosszügig sein oder sie gaben sogar mehr als die Hälfte von dem, was sie selbst gut hätten gebrauchen können.
Nichts werden wir einst hinausbringen.
Nichts vom Aufgehäuften, nichts vom Verlorenen.
Nichts können wir ganz am Schluss aus der Welt schaffen. Wir hinterlassen alles, Grandioses und Unfug, Fertiges und Offenes. Andere leben gerne weiter mit unseren klugen Ideen und allem, was wir nicht nur gut gemeint, sondern richtig gut gemacht haben. Ebenso erben sie aber auch die Folgen unseres Fussabdrucks und unseren Müll, der erfahrungsgemäss nur langsam verrottet.
Timotheus verzweifelt darüber nicht. Er empfiehlt angesichts dieser Wahrheiten vergnügte Genügsamkeit.
Genug ist ihm zufolge, das Notwendigste zu haben und zu merken, dass Gott seine Gaben obendrein immer im Überfluss schenkt, nachzulesen in Psalm 23.
Für den Pessimisten ist das Glas halb leer.
Für den Optimisten ist es halb voll.
Für den Psalmisten läuft das Glas regelmässig über.

Von: Dörte Gebhard