Jesus spricht: Ihr könnt nicht Gott dienen und
dem Mammon.
Matthäus 6,24

Gläubiger oder Glaubende? Kredit oder Credo? Runde Münzen auf dem Tresen oder runde Hostien bei der Eucharistie? Die Reden von teuer und billig, vom Lösegeld und von Preisen allgemein sind einander fast zum Verwechseln ähnlich. Einerseits geht es um die Bank, andererseits um die Kirche. Daher gibt es seit der Erfindung des Geldes den Verdacht, man könne nicht nur Gott und dem Mammon dienen, sondern beides gleichzeitig erledigen.
Jesus widerspricht diesem Ansinnen entschieden.
So kommt die Alternative ans Licht: Wenn wir Gott dienen, können wir zugleich den Mammon beherrschen und benutzen, über ihn verfügen und ihn uns untertan machen.
Im Neuen Testament scheuen sich die Evangelisten nicht vor extremen Beispielen, was man alles mit Geld machen kann, wenn man es nicht anbetet.
Es gibt die originelle Aufforderung: Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon! (Lukas 16,9)
Meine persönliche Lieblingsstelle steht aber im 8. Kapitel bei Lukas. Unter den Frauen, die Jesus folgen, ist Johanna, die Frau des Chuza, eines Verwalters des Herodes. Auch sie «dient mit ihrer Habe». Woher hat sie das Geld? Vermutlich von ihrem Mann. Wie ist er dazu gekommen? Wohl nicht nur durch moralisch einwandfreies Tun. Selbst wenn das Geld auf problematische Weise aufgehäuft wurde, kann man es beherrschen, fröhlich und gut ausgeben.

Von: Dörte Gebhard