Der HERR ist gütig und eine Feste zur Zeit der Not und kennt, die auf ihn trauen. Nahum 1,7

Burgen haben mich als Kind sehr fasziniert. Bei Ausflügen mit meiner Familie zu verlassenen Burgruinen stellten wir Kinder uns das Leben der Ritter und Burgfräulein vor. Was für eine spannende Zeit! «Ein feste Burg ist unser Gott» dichtete Martin Luther, als Burgen noch eine sehr reale Verteidigungs- und Schutzfunktion hatten. Auf der Wartburg hatte ihn sein Kurfürst vor den Nachstellungen des Kaisers in Sicherheit gebracht. Heute geben Versicherungen vor, uns vor allen möglichen Gefahren zu beschützen. Sie verdienen an unserer Furcht: Denn wir wissen, unser Leben ist fragil und zerbrechlich.

Was schützt mich? Was ist für mich eine Feste in der Zeit der Not? Oft sind es Menschen, die mir ein offenes Ohr schenken. Jemand, dem ich meine Unsicherheiten anvertrauen kann. Manchmal ist es ein Ort, an dem ich zu mir selbst finde. Das kann mein Garten sein oder eine Bank auf meinem Lieblingsspaziergang. Dann merke ich: Zuversicht, Stärke und Hilfe liegen nicht im Aussen.
Der Prophet Nahum weist über unsere irdischen Erfahrungen hinaus. Der Name Nahum bedeutet schon «Tröster». Kann ich mich seiner Tröstung stellen? Auf Gott zu vertrauen, ist in Zeiten der Not ein echtes Wagnis. Mich einlassen auf diese einzigartige Liebesgeschichte…

von: Barbara Heyse-Holtmann