Gott wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen. Offenbarung 21,3–4

Manchmal sind sie auf Plakaten, die Tränen.
Am wirkungsvollsten auf einem Kindergesicht.
Denn wir sind darauf programmiert,
Tränen abzuwischen, Not zu lindern,
insbesondere bei Kindern.
Auf den Plakaten aber ist es oft nur
eine billige Masche, um an Geld zu kommen.

Am 8. September bebte die Erde in Marokko,
Häuser stürzten ein, viele Menschen starben.
Ein Zeitungsbild zeigt einige Frauen und Kinder
auf Wolldecken, inmitten von Trümmern.
Die Frauen sitzen da, mit gesenktem Kopf, apathisch.
Ein kleines Mädchen in der Mitte aber
blickt fröhlich zu zwei anderen Kindern hin.
Ich staune. Es hätte allen Grund zum Weinen.
Doch es lächelt.
Das Bild scheint nicht gestellt, ist keine Masche.
Es ist eine irritierende Momentaufnahme
voller Hoffnung in unvorstellbar grosser Not.
Diese Kinder wirken so lebendig und so stark.
Mag sein, dass sie später ihren Müttern, Vätern
die Tränen von den Augen wischen werden.

von: Heidi Berner