Das Himmelreich gleicht einem Sauerteig, den
eine Frau nahm und unter drei Scheffel Mehl mengte,
bis es ganz durchsäuert war.
Matthäus 13,33

Eine Szene aus dem Alltag: Eine Frau backt Brot; sie nimmt
den Sauerteig und mischt ihn unter drei Scheffel Mehl. Das
ist eine ganze Menge und ist sicher auch für Nachbarn und
Freunde gedacht. Bis der ganze Teig durchsäuert ist, dauert
es. Der Gärungsprozess braucht Zeit und auch die Geduld
der Frau, die eben noch so tatkräftig zupackte.
Interessant ist, dass das Wort, das hier mit untermengen
wiedergegeben
ist, eigentlich verstecken / verbergen bedeutet.
Ich verstehe das so: Das Reich Gottes oder, wie Matthäus
sagt, das Himmelreich ist verborgen im Alltäglichen, in der
Welt, unter uns. Es braucht unsere Aufmerksamkeit und
Geduld, kräftiges Zupacken und Geschehenlassen – wie
beim Sauerteig …
Eigentlich ist es ganz einfach: Jede und jeder weiss, was passiert,
wenn Sauerteig unter Mehl gemengt wird. Und doch
gibt es die, die mit sehenden Augen nicht sehen und mit
hörenden Ohren nicht hören und nicht verstehen (Vers 13).
Wie aufmerksam bin ich heute für Gottes Reich? Welche
Anzeichen werde ich entdecken – oder doch übersehen?
Geheiligt werde dein Name, dein Reich komme …

Von: Annegret Brauch