In Gottes Hand sind die Tiefen der Erde, und
die Höhen der Berge sind auch sein.
Psalm 95,4

Es gibt so viele Gründe, Gott zu loben und ihm zu danken.
Das ruft mir heute der Beter/die Beterin des 95. Psalms zu,
ja fordert mich regelrecht auf, einzustimmen: Lasst uns mit
Dank vor ihn kommen und jauchzen! Und dann zählt er
die Extreme auf. Die Grösse Gottes – grösser als alle Götter,
König über sie. Herrscher über die höchsten Höhen und die
tiefsten Tiefen, Schöpfer des Meeres und des Trockenen –
und damit von allem.
Von einem Ende zum anderen Ende – Gott.
Von ganz oben bis ganz unten – Gott.
In einer Hand – Gott.
Ich merke, wie er mich anspricht, der Gott der Extreme,
gross und in schöpferischer Kraft. Und wie ich sie gerade
auch in den Extremen suche. In meinen eigenen Extremen.
Wie ich sie brauche, gerade da.
In den tiefsten Tiefen, den Abgründen, vor denen ich
stehe und manchmal schon mitten im freien Fall bin. Wenn
Dunkelheit
mich umgibt und meine Hand in der Leere die
seine sucht.
Oder auf den höchsten Höhen, auf denen mir langsam
schon die Luft dünn wird und mich ein Schwindel zu überwältigen
droht. Vor Glück und Erfüllung. Klatsch ab, damit
ich es knallen höre.
Es gibt so viele Gründe, Gott zu loben und ihm zu danken.
Auch zwischen den Extremen.

Von: Sigrun Welke-Holtmann