Das ist der HERR, auf den wir hofften; lasst uns
jubeln und fröhlich sein über sein Heil.
Jesaja 25,9

Der heutigen Losung gehen sechs Wörter voraus: «Zu der
Zeit wird man sagen.» Das ist zweimal wichtig für das Verständnis:
Erstens geht es um die Zukunft und zweitens um
die Sprechenden. Der Prophet stellt sich vor, es kommt der
Tag, an dem eine Gruppe sagen wird: «Jetzt ist eingetreten,
was wir uns erhofft haben, heute ist es wahr geworden,
was uns prophezeit wurde.» Das ist schon ein starkes Stück
und ziemlich dreist. Eigentlich prophezeit der Prophet die
Erfüllung seiner Prophetie! Warum aber bleibt er so allgemein?
Wer ist «man»? Jetzt wird’s noch dreister. Im Gesicht
des Propheten sind es alle Völker, die so reden. Alle sind zu
einem Mahl von «reinem Wein und fetten Speisen» eingeladen
– ein Graus für gesundheitsbewusste Diät-Freaks.
Aber zur dreisten Prophetie passt das feiste Menü. Geladen
sind alle Menschen, also alle Ethnien und Kulturen– auch
diejenigen, die altertümlich «Heiden» genannt werden. Sie
feiern an dieser Multikulti-Party zusammen mit Israel, als
ein Volk, weil die «Hülle, mit der alle Völker verhüllt sind»,
von ihnen weggenommen sein wird. Was sagen wir heute zu
dieser dreist-feisten Vision? Glauben wir daran? Wir warten
auf ihre Erfüllung.
Es ist der Glaube eine feste Zuversicht dessen, was man hofft,
und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.

Hebräer 11,1

Von: Ralph Kunz