Es gibt nichts Besseres, als dass ein Mensch fröhlich sei
in seiner Arbeit; denn das ist sein Teil.
Prediger 3,22

Gott schenkt Leben und alles, was dazugehört. Des Menschen
Teil ist es, all das zu nutzen, diese Gabe anzunehmen
und «das Beste daraus zu machen». Und sich daran und
darüber zu freuen, solange er kann. Das bedeutet dann auch,
meine tägliche Arbeit als etwas zu sehen, das mir gegeben
ist. Das mag zunächst eigenartig tönen, weil diese Arbeit
von vielen als etwas verstanden wird, das mir aufgegeben ist,
das ich also tun muss. In das ich alle meine Lebensenergie
stecken muss, um der Aufgabe entsprechen zu können. Ob
danach überhaupt noch Zeit und Kraft bleiben für das Lustvolle
im Leben, ist sehr offen. Wenn der Prediger hier vom
«Fröhlichsein in der Arbeit» spricht, tönt das zunächst überraschend.
Von seinen Grundbedeutungen her meint «fröhlich
» sowohl ausgelassen als auch weise oder verständig. So
bekommt die Formulierung eine andere Farbe: Der Mensch
soll Leben und Arbeit als Geschenk Gottes verstehen und
mit beiden deshalb weise und verständig umgehen. Das
«fröhliche» Arbeiten ist so die dankbare Annahme dieses
Geschenks. Eine Aussage, die meine Einstellung sowohl zum
Leben als auch zum Arbeiten verändern kann. Denn zum
Annehmen gehört das Gestalten, und dazu bin aufgerufen
und befähigt. Von Gott.

Von: Hans Strub