Ihr seid nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern
Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen.
Epheser 2,19

F. kam 2016 in unsere Gemeinde. Weil er Christ geworden
ist, musste er fliehen aus seinem Heimatland, dem Iran. Ich
erinnere mich gut an seine Miene, als er zum ersten Mal im
Gottesdienst war. Sie war wie versteinert.
Erst mit der Zeit begann sich seine Starre zu lösen. Wichtig
war ein Gespräch. «Was heisst für dich Willkommenskultur?
», habe ich F. bei einer Veranstaltung gefragt. Er sei dankbar
für das Dach über dem Kopf und alles, was er bekomme,
hat F. gemeint. Aber was er sich eigentlich wünsche: «dass
mich die Menschen in Österreich verstehen. Ich wäre lieber
zu Hause. Aber ich musste weg. Es war zu gefährlich. Ich
vermisse meine Familie, meine Freunde.»
Heute kommt F. mit einem lebendigen Lächeln in die Kirche.
Er ist nicht mehr Fremdling, sondern Hausgenosse.
Gemeinsam mit S., ebenfalls Flüchtling aus dem Iran, engagiert
sich F. in der Gemeinde. S. wurde auch in die Gemeindevertretung
gewählt. «Ich will, dass wir eine starke Gemeinde
sind, damit wir in der Gemeinde allen helfen können, die
Hilfe brauchen. Ich weiss aus eigener Erfahrung, wie das ist,
wenn man Hilfe braucht», sagt S. über seine Motivation,
Gemeindevertreter zu werden. S. und F. sind nicht mehr
Gäste, sondern Mitbürger der Heiligen.

Von: Maria Moser