Sind wir untreu, so bleibt er treu; denn er kann sich
selbst nicht verleugnen. 2. Timotheus 2,13

Wie schön, wenn wir einander trauen können. Uns ganz
aufeinander verlassen. In guten wie in schlechten Zeiten.


Ob es wohl einen Schmerz gibt, der schmerzvoller ist als
jener, verraten worden zu sein? Diese tiefe Verzweiflung,
wenn man erfährt, dass der Mensch, dem man so sehr vertraut,
untreu geworden ist. Wie weh das tut. Diese Wortbrüchigkeit.


Ob es wohl einen Schmerz gibt, der schmerzvoller ist als
jener, untreu geworden zu sein? Diese tiefe Verzweiflung,
sich selbst nicht mehr zu kennen. Und einen Menschen so
sehr zu enttäuschen, der einem vertraut. Wie weh das tut.
Diese Wortbrüchigkeit.


Wir können den eigenen Worten nicht trauen. Das lehrt
uns die Erfahrung. Und wollen einander dennoch trauen
können. Uns aufeinander verlassen. In guten wie in schlechten
Zeiten.


Aber auch das lehrt uns die Erfahrung. Dass einer hält, was er
verspricht. In guten wie in schlechten Zeiten. Und dass seine
Treue überdauert. Das ist unser grösster Trost. Wenn wir am
Verzweifeln sind. Und andere zum Verzweifeln bringen.

Von: Ruth Näf Bernhard