Gott, der reich ist an Erbarmen, hat uns in seiner grossen Liebe, die er uns entgegenbrachte, mit Christus zusammen lebendig gemacht, obwohl wir tot  waren in unseren Verfehlungen.                                Epheser 2,4–5

Man muss schon das ganze 2. Kapitel des Briefes lesen, um wirklich zu ermessen, worum es geht. Durch Gnade sind wir vom Anfang bis zum Ende in Gottes Liebe getragen. Das ist ein Geschenk. Wenn wir es annehmen, gehören wir zu Gott und haben eine endgültige Heimat, einen Platz in der Ewigkeit. Um dahin zu gelangen, geht es nicht darum, dass Gott ein Auge zudrückt, wenn etwas schiefging, so quasi als Zugabe. Es geht auch nicht um ein Wenn-dann, also um Leistung, Anstrengung, sondern wir sind in dieses Gnadengeschenk eingebettet, um das Gute zu tun, zu dem uns «Gott zum Voraus bereitet hat», da sollen wir «wandeln» (Vers 2,10). Es geht nicht darum, zu stressen, im Wettbewerb zu stehen, um sich rühmen zu können, besser als andere zu sein. Nein, es geht darum, in der Freude dieses Geschenks zu sein, zu wirken, auch zu scheitern und weiter zu «wandeln».

  • Für Meister Eckhart lautet das kürzeste Gebet «Danke»! Die Dankbarkeit verbindet uns mit der Gnade und füllt unser Herz mit Freude, vertreibt Verbissenheit und Ängstlichkeit. Schön drückte dies Martin Luther aus, der durchaus Angst und Zweifel kannte:

«Ich weiss, woher ich komme, und ich weiss wohin ich gehe, mich wundert, dass ich noch so ängstlich  bin.»

Von Kathrin Asper