Der Herr ist treu; der wird euch stärken und bewahren vor dem Bösen.            
2. Thessalonicher 3,3

Woher diese Gewissheit? Paulus würde sagen, dass wir das wissen aus der Erfahrung der Gemeinde. Denken wir an die Sintflut und an Noah, der mit seiner Arche gerettet wurde, oder an Lot, der aus Sodom und Gomorrha herausfand.
Auf uns, auf mich angewendet, was kann dieser Bibelvers bedeuten? Da denke ich zuerst einmal an das Unser Vater, wo es heisst: «und führe mich nicht in Versuchung und erlöse mich von dem Bösen». Da wird mir stets deutlich, dass ich in die Lage kommen kann, das Ungute zu tun. Aber auch wird mir bewusst, dass Gott mir die Freiheit schenkt, zu entscheiden. Und schliesslich werde ich mir schmerzlich inne, dass es Entscheidungen in meinem Leben gab, wo ich nicht merkte, dass sie falsch waren, und dies erst Jahre später einsah. Kurzum: So einfach ist sie nicht, diese Zusage, dass der Herr mich bewahrt vor dem Bösen.

So ist der Bibelvers wohl eher eine Aufforderung zum Glauben. Ich muss einfach glauben, dass es an den Kreuzungen in meinem Dasein gut kommt. Und in der Tat, das gibt Kraft, und so ist wohl der Vers auch gemeint.

Aber in all dem darf ich mich immer daran erinnern, dass ich in Gottes Hand bin und er um meinen Lebensweg weiss, noch bevor ich ihn weiss. Auf diesem Glaubensgrund wird die Schuldfrage weniger schwer. Dabei erinnere ich mich auch an die Aussage: «… sind wir untreu, so bleibt er doch treu, er kann sich nicht verleugnen»
(2.Timotheus 2,13).

Von Kathrin Asper