Maria kam in das Haus des Zacharias und begrüsste Elisabeth. Und es begab sich, als Elisabeth den Gruss der Maria hörte, hüpfte das Kind in ihrem  Leibe. Und Elisabeth wurde vom Heiligen Geist  erfüllt. Lukas 1,40–41

Zwei Frauen begegnen sich. Beide spüren, dass etwas Grosses mit ihnen geschieht. Und auf der Schwelle des Hauses von Elisabeth beginnen sie, das Grosse zu besingen. Sie loben Gott, denn das Grosse kommt von Gott. Die Begegnung dieser beiden Frauen öffnet unser Herz für das, was in ein paar Stunden kommt. Und sie öffnet nicht nur unser Herz, sie weitet auch unseren Blick: Die Begegnung gipfelt im Lobgesang der Maria. Zuerst lobt sie Gott dafür, dass er sie mit der Geburt dieses Kindes beschenkt. Dann öffnet sie ihren Blick in die Gemeinde und damit in die Welt: «Seine Barmherzigkeit gilt von Geschlecht zu Geschlecht denen, die ihn fürchten.»

Zwei Tage vor Weihnachten wird in diesen Worten und denjenigen des ganzen Gesangs der Maria deutlich, dass dieses Kind die Welt verändern wird. Gottes Barmherzigkeit gilt allen, die ihr Vertrauen in den Gott des Lebens setzen. Auch heute dürfen wir uns versichern lassen von dieser Verheissung. Sie soll unser Vertrauen stärken, unsere Aufbrüche in das Leben hinein, auf der Schwelle zu Weihnachten. Und, wer weiss, auf der Schwelle unserer Häuser, wo wir uns begegnen, so wie die beiden Frauen.
Schenke du uns deine Barmherzigkeit.

Von Madeleien Strub-Jaccoud