Du sollst mit einem neuen Namen genannt werden, welchen des HERRN Mund nennen wird.              Jesaja 62,2

Der zweite Teil des Jesaja gilt als «Evangelium» im Alten Testament. Viele der Bilder werden im Neuen Testament auf- gegriffen – Bilder der Verheissung, die sich erfüllen mit dem Kommen Jesu Christi. Die meisten Ankündigungen gehen deshalb nicht direkt von Gott an sein Volk, sondern machen einen «Umweg» über Boten, die beauftragt werden, die Frohe Botschaft zukünftig weiterzusagen. Sie sagen an, was noch kommen wird.

Die erste Adressatin in der Losung ist die Tochter Zion. Gemeint ist Israel. Zion ist der Name des Hügels, auf dem der Tempel steht. Ihr gilt das Evangelium, sie soll es hören, alle Welt wissen, dass ihr Heil kommt. Und sie soll einen neuen Namen bekommen.

Das ist einigermassen umständlich. Warum braucht es einen Neuanfang? Wäre es nicht effizienter, eine göttliche Short Message direkt an die Adressatin zu senden, eine SMS im Stil von: «Du bist okay, Israel!»

Ich meine, wir sehen hier die Logik der Mission Gottes. Sie braucht Evangelisten, die den neuen Namen nennen. Der Broadcast funktioniert nur über den persönlichen Podcast von Menschen, die sich die Heilsbotschaft aneignen und anderen überbringen. Wir müssen hören, dass nicht alles beim Alten bleibt. Wir werden bei dem Namen gerufen, der über allen Namen steht, Christus, der Gesalbte überbringt uns die Botschaft. Du darfs dich Christ nennen!

Von Ralph Kunz