Wir demütigen uns vor unserm Gott, um von ihm den rechten Weg zu erbitten.   Esra 8,21

Die Rückkehr aus dem Exil, die Registrierung der Familienoberhäupter, das Ankommen, Sicheinfinden – der Prophet lädt sie alle an einen Fluss ein. Dort sollen sie fasten und um den richtigen Weg bitten, «einen glücklichen Weg für uns und unsere Kinder» (Zürcher Bibel). Gott, die Lebendige, um einen glücklichen Weg zu bitten, ist doch das, was wir immer wieder tun. Und gerade für unsere Kinder und Grosskinder bitten wir darum. Sicher auch für die Menschen, die unter den Kriegen, unter Hunger, Ausbeutung und Angst leiden. Der Prophet weiss nicht, wie der rechte Weg aussieht, aber er weiss, es ist einer mit der Lebendigen. Es ist ein Weg des Lebens, des Gestaltens der Zeit und der Gemeinschaft nach dem Exil. Wir wissen auch nicht, welches der glückliche Weg ist. Aber wir wissen, wie der Prophet: Es ist ein Weg der Gerechtigkeit und des Friedens, eben ein Weg des Lebens, für uns, unsere Kinder und Grosskinder und für alle Menschen. Und wie die Menschen damals sind auch wir eingeladen, diesen Weg zu suchen, wir sind eingeladen zum Innehalten, zum Ruhen und die Lebendige zu fragen, wie der glückliche Weg weitergehen kann.

Schenke du allen Menschen Wege der Gerechtigkeit und des Friedens.

Von Madeleine Strub-Jaccoud