Jesus sprach zu den Jüngern: Was seid ihr so furchtsam? Habt ihr denn noch keinen Glauben? Markus 4,40

Das Hauptwort in diesem Vers ist das Wörtchen «noch».
«Habt ihr noch keinen Glauben!» Trotz allem, was ihr mit mir erlebt habt. Alle die Wunder, all das Ungewöhnliche, fast wie Zauberei. Aber es ist nicht Zauberei, sondern die feste Überzeugung, dass in der Tiefe unserer Not und unseres Leidens eine Heilung wächst. Dass jemand uns Segen und Geborgensein zuspricht; dass Gott selbst einen Engel schickt, der uns in den Arm nimmt und tröstet und die nächsten Schritte, jene, die wir nicht selbst gehen können, mit uns geht.
Aber wir sind furchtsam. Statt uns seinem starken Arm anzuvertrauen, klagen wir über unsere Schwäche, unsere Angst, unser Unvermögen.
Haben wir denn noch keinen Glauben?

Ich denke, wir haben keinen Glaubens-Selbstbedienungsladen. Gott hilft, Gott schützt. Aber, wie Bonhoeffer einmal gesagt hat, er tut es nicht im Vorhinein. Vertrauen in Gottes Tun entsteht, wenn wir uns Gott anvertrauen. Mit Jesus auf dem Weg zu sein, braucht unser Vertrauen, unser Uns-Anvertrauen.

Erhalte mich auf deinen Stegen und lass mich nicht mehr irre gehen. (Johann Scheffler)

Von Reinhild Traitler