Wir wissen nicht, was wir tun sollen, sondern unsere Augen sehen nach dir. 2. Chronik 20,12

Es ist die Zeit nach dem Exil. Die Geschichte des Volkes Israel wird weitergeschrieben. Und da ist die Angst vor einem neuen Krieg. «Wir wissen nicht weiter.» Wir könnten jetzt überlegen, was genau gemeint ist. «Sollen wir zu den Waffen greifen?» «Sollen wir einfach warten?» Die Augen schauen nach Gott. Von ihm erhoffen sich die Menschen eine Antwort. Im Text ist nicht von Angst die Rede, wohl aber von Nichtwissen. Wir sagen ja gerne, wir wollen hören, was Gott uns sagen will. Wie sieht die Lebendige unseren Weg? Wie sollen wir weitergehen? Wie wird unsere Geschichte weitergeschrieben? Wir leben in einer sich verändernden Welt. Manche sagen, wir leben in der Krise. Und da suchen wir nach Wegen, schauen auf Gott. Es geht nicht um das persönliche Tun, sondern um das Tun der Gemeinschaft. Kann sie auf Gott schauen? Kann sie schauen, dass der Weg der Geschichte in seinem Sinn weitergeht? Ich denke, dass die Gemeinschaft das kann, weil die Lebendige selber zu uns schaut, weil wir nicht alles aus eigener Kraft schaffen müssen. Wir sind gefragt, das zu tun, was Gott von uns erwartet: Dass es ein Weg ist, der nach Gerechtigkeit und Frieden sucht, einer, der geprägt ist vom Bestreben eines Lebens in Würde für alle Menschen. Schauen wir auf Gott!

Von Madeleine Strub-Jaccoud