Der HERR hat mich gesandt, zu schaffen den Trauernden zu Zion, dass ihnen Schmuck statt Asche, Freudenöl statt Trauer, schöne Kleider statt eines betrübten Geistes gegeben werden. Jesaja 61,1.3

So aktuell sind biblische Texte – die Zürcher Bibel übersetzt:
«Der HERR hat mich gesalbt, den Elenden frohe Botschaft zu bringen.» (Jesaja 61,1) Für sie soll Schönes bereitgestellt werden (Vers 3). Diejenigen Menschen, die unter der Pandemie leiden, diejenigen, denen der Weizen fehlt wegen des Krieges in der Ukraine, diejenigen, die kein sauberes Trinkwasser haben, weil die Böden wegen des Klimawandels ausgetrocknet sind, sie sind in meinen Augen heute gemeint. Sie sollen einen neuen Kopfschmuck statt Asche erhalten. Ihnen gilt der ewige Bund, den Gott mit den Menschen geschlossen hat (Jesaja 61,8). Der Prophet hat sich an die Trauernden gewandt, und ich erlaube mir zu sagen, dass sich der Text heute an die «Elenden» wendet. Er lädt ein zu einem Blickwechsel hin zu den Menschen, deren Leben unsicher ist, zu den Menschen, die für ihr Leben kämpfen müssen. Ihr Schmuck soll nichts anderes sein als ein Leben in Würde. Die frohe Botschaft lädt ein, die Vulnerabilität der Menschen in Kriegsgebieten und im globalen Süden wahrzunehmen und für sie und ihr Leben einzustehen.

Schenke du immer neu deine frohe Botschaft der Gerechtigkeit.

Von Madeleine Strub-Jaccoud